LANDSKNECHTE DER BURG-LINN
Ausschnitte und Vorworte aus unserer Chronik...
9 Jahre nach dem 2.Weltkrieg wurde erstmalig im Jahre 1954, als man auch in Linn wieder Brauchtum und Bürgersinn pflegte, in den Gesellschaften und
Vereinen des Burgstädtchens für das erste Burg, Trachten und Heimatfest
geworben.
Vorkriegsüberlieferungen wurden ausgewertet, Erfahrungen ausgetauscht
und man überlegte, wie man dieses für Linn so bedeutsame, historische
Fest in Verbindung mit der Burg wieder reizvoll und attraktiv
gestalten könne.
So war es nicht verwunderlich das besonders in der Gesellschaft Burg-Linn
die Gedanken reiften, sich der Historischen Gruppe anzuschliessen und
an den geplanten Burgfestspielen aktiv mitzuwirken.
Aufgrund des in der Linner Gesellschaft schon früh vorhandenen Fanfarenzuges hatte man sich schnell entschieden als musizierende Landsknechtsgruppe in zünftigen bunten Kostümen seine Dienste anzubieten.
So wurde zukünftig der Festzug häufig von dieser Gruppe angeführt.
Gern ließen sich König und Hofstaat von den bärtigen Gesellen begleiten.
1954
Somit war bei der Gesellschaft Burg - Linn der Grundstein für diese Gruppe gelegt.
Der damalige Vize Präsindent Herbert Prönnecke wurde beauftragt,
Mannen um sich zu scharen, um als Obrist diese Landsknechte anzuführen.
Karl Borgs bat man sich um die Fanfarenbläser und Trommlerbuben zu kümmern.
Hierfür erhielt er den Titel eines Kornetts.
Noch vor dem Vogelschießen nahm der Obrist die ersten Kontakte
mit dem Schützenverein auf und meldete dort die Bereitschaft an.
Die Zeit drängte, denn am Christi Himmelfahrtstag sollte das Vogelschießen
stattfinden und im August bereits würde das Schützenfest folgen.
Bislang kannten wir von all diesen Dingen nichts. Der Burgkastellan
Heinrich Busch bot uns seine Hilfe an und beriet uns in der Kostümfrage.
Geschichtsbücher wurden gewälzt um herauszufinden, was die damaligen
Landsknechte an Kleidern und Waffen trugen. Auch wollten wir wissen
wer diese Kerle wohl waren und was sie getrieben haben:
Weitere Informationen auch auf
unserer Seite "Landsknechthistorie.
So ist die Überlieferung, als Söldner tätig zu sein, bei uns erhalten geblieben.
Nur wollten wir mit friedlicheren Mitteln streiten.
Die bunte Feder an unserem Barette /Hut sollte nur noch zur Freude der Mitbürger schwanken.
Allzuviel war also nicht zu erfahren, aber dennoch wollten wir
diese Gruppe darstellen. Der Kostüm Verleiher Hintzen konnte uns
einiges zeigen von dem, was damals getragen wurde.
Am 27.5.1954 war dann das Vogelschießen in unserer Burgstadt.
Willi Winkmann gelang es, den Rest des Vogels herunter zu holen.
Somit wußte man in Linn, daß die bisherigen Bemühungen von Seiten
des Schützenvereins nicht umsonst waren. Man hatte einen Schützenkönig
und konnte nun das Fest vorbereiten.
So fanden auch wir Gelegenheit in die Endphase zutreten. Der Fanfarenzug
probte nicht nur die Fanfarenklänge und das Trommeln, sondern auch das Marschieren
und der Gleichschritt wurde eingeübt.
Unter großer Anteilnahme der gesamten Linner Bevölkerung, sowie zahlreicher
auswärtigen Gäste fand dann im August 1954 das Burg, Trachten und Heimatfest statt.